Die Medizin macht es möglich, dass Frühgeborene mit immer niedrigerer Schwangerschaftswoche (SSW) überleben können. Das kleinste Frühgeborene kann ab der 22. bis 23. Schwangerschaftswoche überleben. Je früher das Kleine zur Welt kommt, desto niedriger ist auch sein/ihr Geburtsgewicht. Frühgeborene mit 400g können es heute auch schon schaffen, zu leben, wenn ihre Lunge es möglich macht. Denn das Wichtigste zum Überleben der Frühchen ist, dass ihre Lunge schon so weit gereift ist, dass sie teilweise mitarbeiten kann.
- Sehr junges oder sehr hohes Alter der Mutter
- Konsum von Nikotin, Alkohol oder Drogen während der Schwangerschaft
- Bereits erlebte Frühgeburt oder Fehlgeburt
- Fehlbildungen am Kind, zB. Spina bifida (offene Wirbelsäule, sehr selten!)
- IUGR – Intrauterine Wachstumsretardierung, wenn das ungeborene Baby in der Gebärmutter sehr langsam wächst
- Mehrlingsschwangerschaften
- Präeklampsie - Schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck
- Diabetes Mellitus – Schwangerschaftsdiabetes
- Infektion
- Vorzeitige Plazentalösung
- Vorzeitige Wehen
- Vorzeitiger Blasensprung
- Vorzeitige Wehen
- Vaginale Blutungen
- Unangenehm riechendes und verfärbtes Fruchtwasser/ Ausfluss
- Cervixinsuffizienz - frühzeitiges Öffnen des Muttermundes
Zuerst wird im Krankenhaus deutlich gemacht, was die Ursache der drohenden Frühgeburt ist. Es werden Untersuchungen durchgeführt, um zu sehen, ob Wehen schon eingetreten sind und ob Herztöne des Kindes vorhanden sind (mittels Kardiotographie (CTG) - Wehenschreiber). Weiters wird der Muttermund kontrolliert, ob und wie weit er schon geöffnet ist. Danach werden ein vaginaler Abstrich und Blutabnahmen durchgeführt, um eine mögliche Infektion zu erkennen und gegebenenfalls behandeln zu können. Das Baby kann spontan, also ohne Unterstützung durch den Geburtskanal kommen. Die Geburt kann eingeleitet werden oder das Kind wird durch einen Kaiserschnitt (Sectio) geholt. Wenn die Geburt eingeleitet wird, werden der Mutter künstliche Hormone verabreicht, damit das Baby trotzdem spontan auf die Welt kommen kann.
Nach der Geburt des Babys wird es sofort von Ärzt*innen auf einer Neonatologie untersucht. Das Baby kann auf einer Neonatologischen Intensivstation (NICU) oder einer Neonatologischen Intermediate Care Station (NIMCU) liegen. Die NIMCU ist eine Station, wo die Kinder nicht Intensivpflichtig sind, aber noch nicht stabil genug für das Kinderzimmer oder zu Hause sind. Auf der Neonatologie arbeiten Ärzt*innen mit Pflegepersonen zusammen, um auf dein Kleines zu achten und es bestens zu versorgen.
Möchtest du mehr darüber erfahren, was im Krankenhaus mit deinem frühgeborenen Baby passiert? Dann lies den Blog Der Start im Krankenhaus.
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