Babymassage ist seit vielen Jahrzehnten bekannt und ist in vielen Kulturen selbstverständlich. Das Baby wurde neun Monate lang durch alltägliche Bewegungen der Mutter im Bauch mitbewegt. Doch wenn das Kind auf die Welt kommt, sind die Enge, Wärme und starke Geborgenheit durch die Gebärmutter plötzlich weg. Deshalb ist es wichtig, dem Kind diesen Halt und die Berührungen durch eine regelmäßige Massage wiederzugeben.
Die Massage ist förderlich für den Körper des Babys. Sie regt den Blutkreislauf, sowie den gesamten Stoffwechsel an. Die Massage unterstützt bei der Entwicklung einer gesunden Haut, Muskulatur und Gelenke. Durch gleichmäßiges und ruhiges Streichen wird das Baby zunehmend entspannter. Babys die regelmäßig massiert werden, finden meist auch schneller einen entspannten und erholsamen Schlaf.
Wenn dein Kind nur in einer Windel bekleidet vor dir liegt, kann es sich frei und ausgiebig bewegen. Das fördert die Beweglichkeit, trainiert die Muskulatur und fördert somit das Körperbewusstsein des Babys. Die freie Beweglichkeit ist zudem auch mit Spaß verbunden.
Die optimale Zeit für eine Massage deines Babys gibt es nicht. Auf die Bedürfnisse des Kindes sollte geachtet werden. Eine Massage ist für dein Baby empfehlenswert, wenn es schon vor einigen Stunden gegessen hat, oder es am Aufwachen ist und noch keinen großen Hunger zeigt. Falls es doch schon Hungerzeichen hat, sind ein paar Schlückchen Milch, um es zu entspannten empfehlenswert. Eine Massage direkt nach einer kompletten Mahlzeit kann zu erbrechen führen. Kinder brauchen Erholung und Zeit zum Verdauen.
Mit der Zeit weißt du dann schon, wann dein Baby massiert werden möchte. Die Massage sollte ungefähr zur gleichen Zeit durchgeführt werden, um deinem Baby einen Rhythmus zu geben.
Die Massage sollte, je nach Alter deines Säuglings, einige Minuten bis zu einer halben Stundedauern. Natürlich ist es auch davon abhängig, ob dein Baby schon einen großen Hunger hat oder zunehmend unruhiger wird. Die Massage wird individuell an das Kind angepasst. Wenn es die Massage mag und entspannt ist, kann man die Zeitspanne auch ausdehnen.
Frühgeborene werden am besten nur zwei bis fünf Minuten massiert, da eine lange Massage zu Stress führen kann.
Die Massage des Babys wird am besten durchgeführt, wenn es in einer Windel geschützt vor dir liegt, dass bei Abgang von Ausscheidungen nichts daneben geht. Die Windel sollte locker auf ihr/ihm sitzen, um eventuell auch den Bauch massieren zu können. Zum Durchführen der Massage kann die Wickelkommode, der Boden oder eine gemütliche Ecke in der Wohnung verwendet werden.
Natürlich sollte die Umgebung angepasst sein. Wenn es im Raum kalt ist, wärme den Raum. Falls es eine Bodenheizung gibt, ist es von Vorteil am Boden zu sitzen und mit einer Decke am Boden zu massieren.
Du musst dir vorstellen: „Wenn ich hier jetzt nur in Unterwäsche liegen würde, wäre mir kalt oder muss ich mehr Vorkehrungen treffen, dass es nicht so kalt ist?“. Genauso warm sollte es für dein Baby dann auch sein.
Babymassage, vor allem aber die Bauchmassage hilft dem Baby, wenn Bauchschmerzen oder Koliken es plagen. Die tägliche Massage lindert auch eventuelle Verdauungsprobleme, wie Blähungen oder Verstopfung. Sie unterstützt das Baby bei der Verdauung und trägt zu einem regelmäßigen Stuhlgang bei.
Die einfachste Bauchmassage, um Verdauungsprobleme zu lösen ist die kreisende Bewegung. Die Finger werden auf den Bauch einige Zentimeter vom Bauchnabel entfernt, entlang des Darms im Uhrzeigersinn bewegt. Dabei sollte mit wenig Druck gearbeitet werden. Langsame Kreisende Bewegungen für einige Minuten, mit kurzen Pausen sind optimal.
Wenn dein Kind dabei Schmerzen empfinden sollte, ist es empfehlenswert, die Massage zu beenden und sie zu einer anderen Uhrzeit nochmals zu probieren. Wenn der Schmerz anhält, solltest du lieber einen Arzt/Ärztin aufsuchen.
Frühgeborene benötigen die Nähe, Zuwendung und Begrenzung besonders. Sie sollten auch eigentlich noch im Bäuchlein der Mutter sein und nicht schon außerhalb. Frühgeborene haben zudem mit Stress zu kämpfen, da die Ärzt*innen und Krankenpfleger*innen immer etwas von ihnen benötigen (Blutabnahmen, Untersuchungen, etc.). Daher ist der Körperkontakt von Anfang an für die kleinen essenziell.
Durch das Massieren werden die zu früh geborenen Babys zunehmend aufmerksamer und wacher. Natürlich ist es davon abhängig, ob das Frühgeborene gesund oder krank ist. Wenn du unsicher bist das Kind massieren zu dürfen, fragen lieber einmal mehr die Krankenpfleger*innen oder Ärzt*innen.
Wenn der Bauch des Babys auffällig ist, ist es nicht ratsam eine Bauchmassage durchzuführen. Wenn das Baby durch eine Infektion geschwächt ist, ist es meist besser nur zu kuscheln, statt es am Körper zu massieren. Streicheln oder eine flache Hand auf dem Körper sind kleine Maßnahmen, die eine große Wirkung haben können.
Die Massage wird optimal und individuell an das Baby angepasst. Wann und wie lang es massiert werden möchte, zeigt dein Baby dir durch abwendende Bewegungen oder Hungerzeichen. Die Babymassage fördert die Eltern-Kind-Beziehung. Sie gibt deinem Baby Nähe, Wärme und Geborgenheit.
Wenn du weitere Fragen zur Babymassage hast oder gerne einen meiner Kurse besuchen möchtest, dann melde dich über das Kontaktformular bei mir.
Hier sind weitere Blog-Beiträge die dich interessieren könnten ...
Ich freue mich, wenn du mir auf Instagram oder Facebook folgst. Hier gibt es wöchentlich Beiträge zu den Themen Frühgeborene, Neugeborene, Stillen und Schwangerschaft.