Dieser Blog soll euch informieren, dass der Beginn auf der Intensivstation natürlich nicht der Beste ist, da das Baby ja eigentlich noch in dem Bäuchlein sein sollte. Aber trotz allem, euer Kind in guten Händen ist. Es wird von vielen Ärzt*innen, Krankenpflegern*innen und auch Therapeut*innen behandelt. Diese arbeiten durchgehend daran, dass es eurem/r Kleinen gut geht. Die Beatmung, das Essen, die Medikamente sowie auch die Pflege wird laufend evaluiert und an die aktuelle Situation des Kindes angepasst.
Da ich selbst auf einer Frühgeborenen Station (Neonatologie) arbeite, weiß ich wie schwer das für Eltern sein kann, sein Kind anderen zu überlassen und nicht 24 Stunden bei ihm/ihr zu sein. Gerade wenn das Kind an Beatmungsschläuchen oder an laufenden Infusionen hängt, ist der Anblick nicht leicht zu ertragen. Doch das Hintergrund Wissen, dass genau diese Schläuche ihn/sie am Leben erhalten, dass er/sie eines Tages ein Leben wie du und ich führen kann, hilft, um diese lange Zeit zu überstehen.
Babys benötigen gerade am Anfang viel Nähe und Zuwendung. Daher ist der häufige Hautkontakt, das Känguruhen oder Bonding, von Anfang an wichtig für das Baby und deren Eltern.
Der holprige Start wird unterstützt durch Therapeut*innen, wie einer Physiotherapeut*innen, Logopäd*innen oder Psychotherapeut*innen. Physiotherapeut*innen helfen die Bewegung des Babys anzukurbeln. Damit gerade bei sehr kleinen Frühgeborenen durch zB. eine bevorzugte Seitenlage ein abgeflachter Kopf verhindert oder therapiert wird. Logopäd*innen unterstützen die Babys vor allem zum Ende hin, bevor es nach Hause geht. Sie helfen den Eltern, welche Positionierung zum trinken die beste für ihr Kind ist. Psychotherapeut*innen sind hingegen auf der Station, um den Eltern bei Seite zu stehen. Sie helfen alle Emotionen rauszulassen und mit ihnen klarzukommen.
Natürlich besteht auch jedes Krankenhaus aus sehr vielen Krankenpfleger*innen, die rund um die Uhr bei euren Kleinen sind. Sie sind da um das Baby zu pflegen, für ihn/sie da zu sein und mit den Ärzt*innen einen optimalen Versorgungsplan zu erstellen und durchzuführen. Die Krankenpfleger*innen sind auch für die Eltern da, sie zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihr Kind auf dem Weg nach Hause zu begleiten. Sie zeigen euch, wie ihr das Baby wickelt, badet, stillt oder über die Flasche ernährt. Tipps zum Entspannen durch Massagen, Baden oder Kuscheln sind Kleinigkeiten mit großer Wirkung für das Kleine. Auch werden Mamas, wenn das Frühgeborene alt genug ist, auf der Station mitaufgenommen. In Mutter-Kind-Zimmern lernt ihr, wie ihr alles bisher gezeigte umsetzen und am besten für euch in den Alltag integrieren könnt.
Es gibt auch Kinder, die diese Unterstützungsmaßnahmen länger benötigen oder eventuell auch ihr Leben lang. Das heißt, dass es mit einer Sauerstoffbrille, eine Magensonde oder einem Shunt (ein Schlauch im Kopf) nach Hause gehen muss, da es ohne diese derzeit nicht überleben kann.
Auch auf diesem Weg werdet ihr durch alle im Krankenhaus arbeitenden Personen unterstützt und rechtzeitig vorbereitet. Die Zeit wird schnell verfliegen und bald werdet ihr zu Profis über eure Babys und wisst, wann es was benötigt, dass es ihm/ihr gut geht und er/sie zu Hause gut aufgehoben ist.
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