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16.8.2023

Infektionen bei Säuglingen im Intimbereich

Jennifer Hübner
Säuglinge
Infektionen im Intimbereich treten auch bei Babys auf. Ein roter Popo, Pusteln, ein offenes Gesäß und ev. damit verbundene Schmerzen sind Zeichen von Infektionen. Diese können durch eine Windeldermatitis oder sogar einen Soor auftreten.

Was ist ein Soor?

Soor ist eine Pilzinfektion, die durch den Hefepilz Candida verursacht wird. Der Pilz fühlt sich in der feuchten und warmen Umgebung der Windel wohl und vermehrt sich schnell. Die Ursache dafür ist oft eine Kombination aus Feuchtigkeit, Reibung und einem erhöhten pH-Wert in der Windel.

Typische Symptome von Soor im Windelbereich sind eine rote und entzündete Haut, kleine rote Flecken oder Pusteln und Juckreiz. Die roten Flecken und Pusteln können sich rasch ausbreiten und durch den Juckreiz können die Babys schnell unruhig oder gereizt sein.

Was kann ich gegen den Soor machen?

- Regelmäßiges Windel wechseln,mind. alle 3 Stunden für die nächsten Tage.

- Trocknen des Windelbereichs - nach dem Reinigen den Windelbereich gründlich trocken tupfen oder an der Luft trocknen lassen.

- Salbe gegen Pilze – der/die Kinderärztin verschreibt eine Salbe, die gegen den Pilz wirkt (antimykotisch). Es ist wichtig die Salbe mehrmals täglich auf die betroffene Stellen aufzutragen. Zudem soll man auch nach Besserung der Symptome mind. noch weitere 3 Tage die Salbe auftragen, um ein Wiederauftreten zuverhindern.

- Offene Windelzeit – Lasse das Baby so oft wie möglich ohne Windel liegen.

- Bei Stuhl sofort wickeln, Stuhlkeime verhindern die schnellere Heilung.

Soor kann auch in der Mundhöhle auftreten und sich als weiße oder gelbe Flecken auf der Zunge, den Wangen oder dem Gaumen zeigen. Das Reinigen der Mundhöhle mit Wasser, regelmäßiges Reinigen der Schnuller und das Auftragen antimykotischen Salben, helfen den Soor zu behandeln.

Es ist wichtig, eine/n Kinderarzt*in aufzusuchen, wenn der Verdacht auf Soor im Windelbereich gegeben ist, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine angemessene Behandlung zu beginnen.

Was ist eine Windeldermatitis?

Windeldermatitis ist eine entzündliche Hautreaktion, die durch den Kontakt mit Urin oder Stuhl in der Windel verursacht wird. Windeldermatitis zeigt sich durch gerötete undentzündete Haut, offenen Wunden und ev. begleitenden Schmerzen. Um Windeldermatitis zu verhindern, ist es wichtig, regelmäßig die Windel zu wechseln, die Haut gut zu reinigen und eine gute Hygiene zu gewährleisten.

Was kann ich bei einer Windeldermatitis machen?

- Regelmäßiges Windelwechseln, mind. alle 3 Stunden.

- Gründliche Reinigung – Reinige den Windelbereich vorsichtig tupfend mit lauwarmem Wasser und vermeide starkes Reiben. Dies kann die Haut weiter reizen. Hier kannst du aus der Apotheke z.B. Eichenrindenextrakt besorgen und mit Wasser vermischen. Eichenrinde lindert den Juckreiz und fördert die Wundheilung.

- Trocknen der Haut – Trockne den Windelbereich gründlich, durch vorsichtiges Abtupfen, nicht reiben oder wischen.

- Verwende eine Schutzcreme - Trage bei jedem Windelwechsel eine dünne Schicht einer Schutzcreme oder -salbe auf. Hier kannst du z.B. eine Creme mit Zink verwenden. Zinkrückstände solltest du beim nächsten Wickeln nicht entfernen, denn sie fördern die Wundheilung. Wenn du zudem anfängst zu reiben, kannst du die Wunde wieder öffnen.

- Offene Windelzeit – gebe der Haut regelmäßig die Möglichkeit zu atmen und lasse sie gut trocknen. Wenn du die Windel offen belässt, solltest du keine Cremen anwenden, denn dadurch kann Sauerstoff nicht von der Haut aufgenommen werden, welches für den Heilungsprozess förderlich ist.

- Sitzbäder - sind ebenfalls eine gute Möglichkeit den Heilungsprozess zu fördern. In das Sitzbad mit Wasser kannst du Eichenrindenextrakt geben. Durch das Sitzen von ca. 10 Minuten in der Flüssigkeit wird der Heilungsprozess gefördert und der Juckreiz gelindert.

Hierbei ist es ebenfalls wichtig, dass der/ die Kinderärztin oder eine Krankenpflegeperson die Windeldermatitis regelmäßig kontrolliert, um eine schnelle Verschlechterung rasch zu erkennen und zu verhindern.

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